Wie geht es weiter?
Die oben angesprochenen Probleme – mit den individuellen Sorgen und Wertvorstellungen, mit dem Verständnis statistischer Zahlen und ihrer Anwendung auf Einzelpatienten und mit den Bedenken gegenüber der Ausweitung wirksamer Therapien auf immer leichtere Krankheitsschweregrade – zeigen alle, dass eine bessere Kommunikation vonnöten ist: und zwar zwischen Arzt und Patient sowie zwischen dem Gesundheitswesen und den Bürgern, denen es dient. Deshalb beenden wir dieses Kapitel mit der Salzburger Erklärung zur partizipativen Entscheidungsfindung, in der an die verschiedenen Gruppen gerichtete Handlungsempfehlungen formuliert sind, die auf eine Verbesserung unser aller Zusammenarbeit abzielt. [6, 7]
Die Salzburger Erklärung zur partizipativen Entscheidungsfindung |
Wir rufen Ärzte dazu auf,
Wir rufen Ärzte, Forscher, Verleger, Journalisten und andere Akteure dazu auf,
Wir rufen Patienten dazu auf,
Wir rufen politische Entscheidungsträger dazu auf,
Warum? Ein großer Teil der Versorgung wird gemäß den jeweiligen Fähigkeiten und der Bereitschaft der Ärzte erbracht, eben diese Versorgung bereitzustellen. Nicht immer entspricht sie den allgemein anerkannten Standards oder geht auf die Wünsche und Präferenzen der Patienten ein. Ärzte erkennen häufig nur unzureichend, wie groß der Wunsch von Patienten nach Beteiligung ist, um ihre gesundheitlichen Probleme zu verstehen, für sie zur Verfügung stehende Behandlungsalternativen zu kennen und Entscheidungen auf Grundlage ihrer persönlichen Präferenzen zu treffen. Viele Patienten und deren Familien erleben es als schwierig, bei Entscheidungen über ihre eigene Gesundheitsversorgung einen aktiven Part zu übernehmen. Manche scheuen sich davor, das Handeln von Ärzten und anderen Gesundheitsfachkräften zu hinterfragen. Viele haben nur begrenzte Kenntnisse über das Thema Gesundheit und gesundheitliche Einflussfaktoren und wissen nicht, wo sie Informationen bekommen können, die klar, vertrauenswürdig und leicht verständlich sind. |